Wie in allen anderen Gelenken kann es auch im Kiefergelenk im Laufe der Jahre zu Abnützungserscheinungen kommen. Der Discus articularis wird zunehmend deformiert und der Knorpelüberzug der Gelenkflächen immer dünner und reißt schließlich auf. Auch die Knochensubstanz des Kondylus und der Gelenkpfanne werden zunehmend abgebaut Es kommt zur Deformierung des Knochens. Diese fortschreitenden degenerativen Veränderungen können auch phasenweise von einer schmerzhaften Kiefergelenkentzündung begleitet sein, die die Abbauvorgänge wesentlich beschleunigt.
Magnetresonanztomographie eines Kiefergelenks mit schwerer Arthrose |
Die Wahrscheinlichkeit, später einmal eine Arthrose des Kiefergelenks zu entwickeln, ist bei Patienten, die eine normale Diskusposition aufweisen, deutlich geringer (25%) als bei Patienten, die an einer Diskusverlagerung mit Reposition (36%) oder an einer Diskusverlagerung ohne Reposition (86%) leiden. Oft ist das hintere Aufhängungsband des Discus articularis (die so genannte bilaminäre Zone) perforiert und die Gelenkflächen reiben bei Bewegungen des Unterkiefers deutlich hörbar gegeneinander – es kommt zum typischen Reiben der Kiefergelenke (Krepitus).
Wenn im Verlauf dieser Erkrankung Schmerzen durch eine Kiefergelenksentzündung auftreten, stehen uns gute konservative und chirurgische Therapiemöglichkeiten zur Behandlung der aktivierten Kiefergelenkarthrose zur Verfügung.
Schwere Kiefergelenkarthrose mit hochgradiger Entzündung der Synovialmembran (Kiefergelenksentzündung) |