Univ.-Prof. Dr. Dr. Gerhard Undt
Spezialist für Kiefergelenkerkrankungen, CMD und Gesichtsschmerz in Wien

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Bestehen nach mehrmonatiger konservativer Therapie oder nach erfolgloser Arthrocentese und Lavage bei Vorhandensein einer Diskusverlagerung weiterhin Schmerzen oder Blockaden im Kiefergelenk, so sollte unserer Meinung nach als nächster Schritt eine arthroskopische Kiefergelenkoperation durchgeführt werden. Man sollte aber nicht zu lange zuwarten, sonst könnte der Discus articularis so stark deformiert sein, dass eine gute Funktion des Gelenks nicht mehr wiederhergestellt werden kann. Außerdem können Schmerzen bereits nach 6 Monaten chronisch werden (siehe Schmerzgedächtnis).

Der Eingriff selbst geht folgendermaßen vor sich: Zunächst wird mit der spitzen Diathemie-Sonde oder dem Laser der Diskus von seinen Verwachsungen mit der vorderer Gelenkskapsel gelöst ("Anterior Release"). Auch alle weiteren Verwachsungen, die den Diskus an die Gelenkpfanne fixieren und die oft quer durch den Gelenkraum ziehen, werden durchtrennt. 

Release mit Kauter und Laser

Anterior Release des Discus articularis mit dem Kauter und der Lasersonde 

  

Im Anschluss daran wird das hintere, überdehnte Aufhängungsband des Diskus mit der stumpfen Diathermiesonde stellenweise oberflächlich koaguliert. Das so behandelte Gewebe hinter dem Diskus kann in den Wochen nach dem Eingriff schrumpfen und den Diskus in eine bessere Position bringen.

Skarifikation

Koagulation des hinteren Aufhängungsbandes des Discus articularis

 

Dieser Eingriff verbessert die Beweglichkeit des Gelenks in der Regel deutlich und auch die Schmerzen sollten sich deutlich bessern. Die Erfolgsquote der kleinen Kiefergelenkoperation liegt nach großen internationalen Untersuchungen in Bezug auf Verbesserung der Funktion und Schmerzreduktion bei über 90%.


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